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LockitScript bei SCHULD III

„ICH GEBE SELBST SCHON SCHULUNGEN, DAMIT AUCH MEINE KOLLEGINNEN VON DER APP PROFITIEREN.“

In der dritten Staffel der erfolgreichen ZDF-Serie „Schuld“ steht Moritz Bleibtreu als brillanter Strafverteidiger Friedrich Kronberg wieder mit ungewöhnlichen Fällen vor Gericht. Script Supervisor Minu Shareghi setzte dabei auf LockitScript und konnte auch Produktionsleiterin Janett Didik von der App überzeugen. Wir waren vor Ort und haben mit beiden ein Gespräch über die Produktion geführt.

Hallo Janett, hallo Minu, schön, dass ihr beide Zeit für ein Gespräch gefunden habt.

Minu: Hallo!
Janett: Sehr gerne.

Minu, du arbeitest seit 2001 als Script Supervisor und hast den Großteil deines Berufslebens analog gearbeitet. Wann hast du das erste Mal LockitScript verwendet?

Minu: Das erste Mal habe ich 2017 beim Dreh von „Dogs of Berlin“ mit LockitScript gearbeitet. Das war eine Netflix-Serie, von der die erste Staffel produziert werden sollte. Die Produktion war damals sehr dahinter, dass alles auf dem neuesten technischen Stand ist. Anfangs war ich skeptisch. Ich habe der Produktion gesagt: „Ihr müsst mir konkret sagen, wie das funktioniert und wie ich damit arbeiten kann, sonst bleibe ich beim analogen Arbeiten.“

Aber du hast es schließlich ausprobiert. Wie hast du den Umstieg vom analogen Arbeiten zu LockitScript erlebt?

Minu: Ich muss sagen, dass ich in der ersten Woche noch Probleme mit der Umstellung hatte. Das lag aber nicht nur an LockitScript. Auch das iPad Pro war Neuland für mich und ich musste mich erst einarbeiten. Zusätzlich war das noch eine sehr herausfordernde Serienproduktion mit teilweise 80 Einstellungen am Tag. Ich habe mich also die erste Woche durchgebissen und dann hat das auf einen Schlag super geklappt. Natürlich gab es noch Feinheiten zu verbessern, aber es lief richtig gut. Der Regisseur des Projekts war auch komplett begeistert, dass ich da jetzt auf einmal mit diesem Tablet dastehe und nur noch digital arbeite.

Janett, wie war das bei dir? Wie stehst du zur Verwendung einer Script-Software Lösung am Set und wo siehst du die Vorteile?

Janett: Für mich war es tatsächlich eine Premiere. Ich fand super, dass alle Abteilungen, die damit arbeiten wollten, es auch konnten und dass dadurch automatisch eine gemeinsame Grundlage entsteht. Auch Bereiche wie Maske und Kostüm können, wenn sie es wollen, Zugriff haben und sehen sofort, wenn eine Szene gestrichen worden ist. Und die Tagesberichte und Cutterberichte sind einfach eine große Zeitersparnis und darum geht es ja besonders der Produktion.
Wenn die Continuities so arbeiten und die Daten schnell und zügig einfügen, dann ist es für mich nur noch ein Knopfdruck und ich kann alles kontrollieren.

Was waren die Herausforderungen bei diesem Projekt für euch?

Janett: Die Serie war produktionstechnisch sehr aufwendig. Ein Grund dafür war, dass es sich nicht um eine klassische Serie handelt, bei der Motive und Darsteller dieselben bleiben. In den „Schuld“-Episoden agiert der Rechtsanwalt Friedrich Kronberg als verbindendes Element, Ort, Zeit und Handlung sind aber jeweils ganz unterschiedlich. Dadurch hat jede Folge ihren eigenen Cast und ihre eigenen Motive, was das Produktionsaufkommen massiv vergrößert hat. Da heißt es dann für die Produktion vor allem eins: Durchhalten!
Minu: Das Grundprinzip des Buches fand ich aus Continuity- Sicht schon sehr anspruchsvoll, da es verschiedene Zeitebenen und viele Rückblenden gibt. Man springt von der Vergangenheit in die Jetztzeit und dann wieder in einen anderen Zeitraum der Vergangenheit. Sich da immer klar zu sein, was jetzt wann spielt war nicht immer einfach und genau da war mir LockitScript eine große Hilfe.

Minu, was hat sich für dich durch die Nutzung von LockitScript verändert?

Minu: Für mich ist es eine große Verbesserung, nach einem anstrengenden Drehtag Zeit einsparen zu können anstatt an den Tagesberichten zu sitzen. Wir haben in Hamburg einen Script Supervisor-Stammtisch, an dem langjährige Kolleginnen sich treffen. Letztens habe ich dort mit einer Kollegin, die auch LockitScript benutzt, darüber gesprochen, wie sehr sich auch der Drehalltag dadurch verändert.
Wenn man digital arbeitet, ist es leichter den Überblick zu bewahren. Dadurch fühlt man sich inhaltlich viel stärker eingebunden und kann besser mit der Regie kommunizieren.

Gibt es Verbesserungen, die ihr euch noch für LockitScript wünschen würdet?

Minu: Manchmal muss man in einem vorangegangenen Drehtag etwas korrigieren und vergisst dann, in den aktuellen Drehtag zurückzuspringen. Da fände ich eine Anzeige gut, die darauf hinweist.
Janett: Was mich manchmal tatsächlich gestört hat: dass man bestimmte Dinge nicht alleine ändern konnte. Ich musste auf den Tagesbericht warten und konnte ihn generieren, wenn er vollständig war – aber eben nicht vorher. Weil ich ihn nicht in dem Programm ändern konnte, sondern auf das Excel Sheet warten musste, was sich verschiebt, wenn bestimmte Dinge noch nicht eingetragen sind, wie Arbeitszeiten zum Beispiel. Dann konnte ich in dem Excel noch nicht arbeiten, weil die Form noch nicht so ist, wie sie in der endgültigen Variante ausgespuckt wird. Wenn die Arbeitszeiten nicht eingetragen waren, waren die Tabellen einfach nicht zu sehen.

Minu, du bist jetzt schon eine ganze Weile Script Supervisor und hast den Umstieg vom analogen zum digitalen Arbeiten mitgemacht. Hat sich für dich noch etwas an deiner Arbeit verändert?

Minu: Lustigerweise ändert sich durch das digitale Arbeiten auch der Eindruck am Set. Wenn man mit Tablet arbeitet, zeigt das einfach, dass unser Beruf genauso wie der Rest des heutigen Filmsets in der Gegenwart angekommen ist. Beim Drehen werde ich regelmäßig darauf angesprochen und auch andere Departments sind sehr interessiert daran, mit welchem Programm ich arbeite.

Werdet ihr auch in Zukunft mit LockitScript arbeiten?

Minu: Ich würde das sehr begrüßen. Ich mache selbst eine kleine Schulung für Kolleginnen, weil ich finde, dass LockitScript die Arbeit so erleichtert, dass ich es den anderen einfach ans Herz legen will. Wenn in Zukunft mehr Script Supervisor digital arbeiten, wird es auch einfacher, die Produktionen davon zu überzeugen, dass das unsere Arbeit einfach ungemein erleichtert.
Janett: Ich würde es auf jeden Fall wiederverwenden, wenn ein Script Supervisor damit arbeiten möchte.

Minu und Janett, danke für das Gespräch.

 

Die 3. Staffel von Schuld ist auf DVD, Blu-ray und auf Amazon Prime erhältlich.