Papierwust, Überstunden nach Drehschluss, viel Schreibarbeit: So sah bisher Alisa Leptihns Arbeitsalltag als Continuity aus. Dann durfte sie für den Kinofilm „Doktorspiele“ das Tool easySCOTT testen – ein Erfahrungsbericht.
Alisa Leptihn arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Continuity für Kinofilme, TV-Serien und TV-Produktionen. 2014 kommen unter anderem die Filme Doktorspiele und Männerhort ins Kino, an denen sie beteiligt war. Bisher war Ihre Arbeit vor allem ein Wust an Papier: „Nach der Umstellung von Film- auf HD-Produktion habe ich selbst Cutterberichte gebastelt, die aber nicht als Clipberichte ausgelegt waren. Wenn der Kameramann es wünschte, musste ich Informationen wie Optiken, Brennweiten, Filter oder Blenden per Hand aufschreiben.“ Leptihn kopierte sich dieselben Daten zusätzlich in ihr eigenes Drehbuchexemplar, um alles sofort parat zu haben – eine zeitraubende Doppelarbeit. Am Ende jedes Drehtages mussten ein Tagesbericht erstellt und die Cutterberichte dann mit dem gedrehten Material zum Cutter gefahren werden, wo es dann erst bearbeitet werden konnte.
Als der Produktionsleiter des Films Doktorspiele Leptihn anbot, easySCOTT zu testen, stimmte sie sofort zu. Mithilfe der easySCOTT App, die auf einem iPad läuft, geht die Continuity-Arbeit wesentlich schneller von der Hand: Clipbeschreibungen lassen sich eintippen und gleichzeitig konfigurieren und in den Bericht einfügen. Mit einem Fingerwisch können die Clips als Kopierer oder Nichtkopierer markiert werden – den Clipbericht dazu erstellt easySCOTT automatisch. Mit etwas Übung und dank Autokorrektur geht das schneller als mit handschriftlichen Notizen: „Rollennamen werden dann auf dem iPad automatisch ergänzt – wenn ich ‘T’ eintippe, wird daraus schnell ‘Tobias’, “ erklärt Leptihn. Sobald eine Speicherkarte in einer Kamera gewechselt wird, erhält der DIT die Berichte direkt per Mail zugeschickt, sodass das Material sofort gesichtet werden kann. Eine weitere Erleichterung für Leptihn: easySCOTT trägt alle Daten auch in den Tagesbericht ein.
Ganz reibungslos ging es am Anfang nicht, auch wenn Yannic Hieber, einer der Macher von easySCOTT, extra zur Betreuung ans Set in Frankfurt gereist war: „Natürlich gab es in den ersten Tagen Momente, wo ich mich noch nicht auskannte und einige Funktionen noch nicht verstanden hatte. Deshalb hätte ich das iPad gerne schon ein paar Tage vor Drehbeginn gehabt, um typische Drehsituationen testen zu können.“
Nach inzwischen drei Projekten ist Leptihn sehr angetan von der Lösung: „Ich hoffe, dass ich nie wieder ohne easySCOTT arbeiten muss.“ Die Kolleginnen und Kollegen am Set sind mit viel Interesse dabei und wollen mehr wissen, sobald sie mit dem iPad am Set arbeitet. Auch einige Regisseure konnte sie bereits für das Tool begeistern: „Lars Jessen, ein Regisseur, mit dem ich viel arbeite, propagiert das ‘grüne Drehen’, also umweltbewusstes Handeln auch am Set. Weil mit easySCOTT kein Papier anfällt, ist das System auch in dieser Hinsicht ein positiver Fortschritt.“
Der Arbeitsalltag hat sich für Leptihn verändert: Berichte können schneller und mit weniger Fehlern erstellt werden, Überstunden nach Drehschluss fallen weg. Dank des Papierverzichts ist auch das Equipment entscheidend leichter geworden.
Was hast du in deiner Tasche?
Die Continuity hat neben dem iPad noch einige weitere unverzichtbare Dinge für die Arbeit am Set im Gepäck: „An meiner Tasche ist ein wundervoller Sitzhocker integriert, den es beim Anglerbedarf oder in Outdoorgeschäften gibt. Wenn kein Stuhl in der Nähe gibt, ist das sehr angenehm. Dazu habe ich Stifte in allen Farben, mit integriertem Licht für Drehs im Dunkeln, Stoppuhr, Drehplan, Wärmepads für kalte Außendrehs, eine zusammenfaltbare Regenjacke sowie Schmerztabletten immer dabei.“